1988: Mag. Sigrun Timmerer übernahm die künstlerische Leitung mit kraftvollen Einsatz und originellen Ideen:
weitgefächerte
Literaturauswahl, wohldurchdachte Konzepte, Frohsinn, Heiterkeit und Humor mit
abwechslungsreicher Programmgestaltung, Singen im Ensemble bis hin zum
Solo-Quartett; Einbeziehen der Kinder aus den Sängerfamilien, Einsatz des Klaviers.
So führte Sigrun Timmerer den Chor zu einem dritten
Höhepunkt. Über ihr erste großes Konzert wußte die Presse zu berichten:
"Wo gibt es das, dass ein großer Saal, wie der des Rathauses Wolfsberg,
eine Viertelstunde vor Beginn des Konzertes bis auf den letzten Platz besetzt
ist? Sie kam, sang und siegte. Mit großen weichen Bewegungen leitet sie exakt
und ausdrucksstark den großen Chor."
Sigrun Timmerer, die über 20 Jahre die Chorleitung innehatte, leitete im April 2012 ein letztes mal ein Konzert des Singkreises Wolfsberg und verabschiedete sich in ihr Privatleben. Unter der Leitung von Sigrun Timmerer wurden immer wieder verschiedenste Stilrichtungen aus verschiedenen Jahrhunderten in ihrer ganzen Bandbreite in den Konzertprojekten verwirklicht.
1983: Jede "Wachablöse"
bereitet unwillkürlich Sorgen und Bedenken, die aber im Falle Ilse Keuschnig
völlig unbegründet waren - ganz im Gegenteil. In der Kulturspalte einer
Kärntener Tageszeitung war zu lesen: "Alle Erwartungen wurden im positiven
Sinne noch überboten: eine Atmosphäre von Helligkeit und schwebender Freude in
den Saal." So erfuhr die Leistungsfähigkeit des Chores in den dearauf
folgenden Jahren eine neue Blütezeit, die in erster Linie der persönlichen
Ausstrahlung und den musikalischen Intentionen dieser dynamischen Chorleiterin
zuzuschreiben sind. Die junge, ambitionierte Chorleiterin vermochte binnen
kurzem alle Mitglieder des Chores, dem sie selbst jahrelang als Sopranistin
angehörte, von ihren musikalischen Fähigkeiten und Führungsqualitäten zu
überzeugen.
Ein neuer Wechsel stand ins Haus, als Ilse Keuschnig aus familiären Gründen 1988 den Bezirk Wolfsberg verließ.
Im Spätherbst des Jahres
1961 faßte Manfred Gartner den Entschluss, singbegeisterte
Jungleher-kollegen um sich zu scharen, um das Singen im Doppelquintett zu
pflegen. Es wird wohl immer ein Vorrecht der Jugend sein, es anders machen zu
wollen, und so darf es nicht wundern, dass diese kleine Gruppe von begeisterten
Sängern einen neuen Anfang im Musikleben der Stadt setzte. Fast über Nacht
wurde das "Wolfsberger Lehrer-Quintett" über die Grenzen des Bezirkes
hinaus bekannt. Es blieb aber nicht beim Doppelquintett. Rasch gelang es
Manfred Gartner, aus der Kleingruppe einen ausgewachsenen Chor zu bilden.
Blättert man in der Chronik des Chores, so erfährt man von einer Fülle an
Aktivitäten: Festabende, Rundfunkaufnahmen, Weihnachssingen, Kirchenkonzerte
sowei zahlreiche Singwochen. Der absolute Hohepunkt in der Ära Mandred Gratner
war zweifellos das Chorkonzert am 19. Mai 1983, in dessen zweitem Teil die
große Mariazeller Messe von J. Haydn zur Aufführung gelangte. Die jahrelange
Zusammenarbeit mit dem erfahrenen und künstlerisch begabten Chorleiter trug
hier die schönsten Früchte, war jedoch auch das Abschiedskonzert von Manfred
Gartner.